Yoga Memo von Bettina Steinle-Vossbeck
Yoga Memo – 198 Teile, unzählige Möglichkeiten als Kinderyoga Spiel
Im Bereich Kinderyoga heißt es stets, kreativ zu sein und Spiele zu erfinden. Denn der Markt ist doch bislang recht, sagen wir, überschaubar. Da werden Kieselsteine mit Asanas bemalt und Jenga-Klötze mit Positionen bekritzelt, um den Kids auf spielerische Art die Freude an der achtsamen Bewegung zu vermitteln.
Ein Spiel dagegen hat es uns angetan, dessen Einsatzmöglichkeiten ziemlich vielfältig sind: Das 198 Teile starke Yoga Memo von Bettina Steinle-Vossbeck und Sahba Yadegar-Yousefi. Das in der edition-empirica erschienene Spiel eint spielerischen Spaß mit yogischem Fachwissen, überzeugt mit klaren Symbolen und einleuchtend gezeichneten Strichmännchen, ist ansprechend und dabei gar nicht kindisch. Und es ist randvoll gefüllt mit 99 Yoga-Asanas: Da kommt schon einiges an Positionen zusammen!
Im Kinderyoga Berlin Praxis-Test kam das Yoga Memo, bei dessen Entwicklung übrigens Kinder und Jugendliche beteiligt waren, gleich in mehreren Yoga-Klassen zum Einsatz. Mit den jüngeren Kids (6-8 Jahre) spielten wir einfach Memory. Dabei hatte ich vorher eine kleine Auswahl an Asanas und ihren Pendants, den gezeichneten Karten, zusammengestellt. Der Fokus lag hier auf dem spielerischen Aspekt und dem Üben bereits bekannter Positionen. Hilfreich bei Yoga Memo ist die Einteilung der Karten in drei Schweregrade: Je 33 Kartenpaare finden sich zu grün, gelb und rot wieder.
Die Kinder konnten die Paare gut zuordnen und die Anleitungen der Strichmännchen nachvollziehen.
Die Größeren (ab ca. 9 Jahren) zogen erst ihre drei Lieblings-Symbole (die Positions-Karten waren zuvor beiseite gelegt worden) wie Boot, Meerjungfrau und nach unten schauender Hund. Anschließend durfte sich jeder mit den drei zugehörigen Asanas beschäftigen. Und wer wollte, diese zu einem persönlichen Lieblings-Flow verbinden.
Auch bei der Einweihung unserer neuen Räumlichkeiten – einem riesigen, weiß gehaltenen Tanzraum – kam das Yoga Memo zum Einsatz. Ich verteilte überall im Raum Kartenpaare mit einer kleinen Süßigkeit (herrlich unyogisch). Die Gruppe ging zu Musik ruhig im Raum umher und jeder zog „sein“ persönliches Kartenpaar und kam damit zurück in den Kreis. Nun übten wir erst reihum die einzelnen Asanas und verbanden sie am Ende zu einem Vinyasa.
Noch mehr Spielanregungen fürs Yoga Memo gefällig? Eine Yoga-Olympiade gestalten, mit herausfordernden Übungen und die Jugendlichen sich an diesen probieren lassen. Oder ganz easy Memory spielen und nebenbei ein wenig Sanskrit erlernen (oder Englisch, je nachdem, was man gerade so braucht ;-)). Das dem Yoga Memo beiliegende Inlet hält eine weitere Vielzahl an Ideen für den Einsatz bereit.
Fazit: Was mir an Yoga Memo so gefällt, ist neben seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeit der unbedingte Fokus auf der Asana-Praxis. Damit eignet sich Yoga Memo famos für Kinder ab ca. 9 Jahren und natürlich auch für Teenager. Und selbstverständlich können auch Erwachsene ihre eigene Asana-Kenntnis erweitern und eigene Flows zusammenstellen.