Mittlerweile gibt es viele Kinderyogalehrer. Das ist sehr erfreulich, denn so sehen wir, dass sich Kinderyoga in der Gesellschaft immer weiter durchsetzt und es vielen Kindern möglich ist, Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu erlernen. Gerade deshalb – und auch aus den Punkten 3 und 4 – ist es wichtig, qualitativ hochwertige Standards hinsichtlich der Ausbildung von Kinderyogalehrer*innen anzulegen – denn wir vertrauen ihnen unsere Kinder an.
Die Qualität der Ausbildungen ist jedoch sehr unterschiedlich. Denn: Der Begriff „Kinderyogalehrer*in“ ist nicht geschützt. Manchmal werden die Ausbildungs-Zertifikate schon nach nur einem Ausbildungs-Wochenende oder gar nach dem Anschauen von On-Demand-Video-Kursen vergeben. Oft auch, ohne vorher eine Prüfung / Aufgabe / Lehrprobe absolviert zu haben.
Ich bin großer Fan von Online-Weiterbildungen und habe auch einige selbst konzipiert (welche, erfährst du hier), aber: Eine Basis-Kinderyogalehrer-Ausbildung sollte immer in Präsenz stattfinden. Nur so kannst du die Inhalte vollumfänglich – und auch im Austausch mit der Gruppe – erlernen und erfahren.
Die eigene Praxis einer Kinderyogalehrer*in ist es aber, die den Ausschlag gibt. Denn Kinderyoga in der Theorie ist etwas anderes als das, was einen vor Ort im Kindergarten oder in der Schulklasse erwartet. In einer qualitativ hochwertigen Ausbildung wird die Yoga-Philosophie ebenso vermittelt wie eine pädagogische Haltung. Es werden die Stadien der kindlichen Entwicklung angeschaut, ebenso wie Didaktik.
Und: Die eigene Persönlichkeit der Lehrkraft darf sich mitentwickeln. Im besten Fall ist der / die Ausbildungsleiter*in erfahren und etabliert, hat ein eigenes Konzept vorzuweisen und vielleicht auch schon zum Thema veröffentlicht.
Wenn du also auf der Suche nach einer Kinderyogalehrer*in für dein Kind bist, solltest du schon einen Blick auf die Qualifizierungen werfen. Es ist auch ok, hier nachzufragen. Das wichtigste Kriterium sollte jedoch sein, dass ihr beide – du und dein Kind – ein gutes Bauchgefühl habt. Die Ansprache ans Kind sollte authentisch sein, weder betulich noch verklärt. Und der / die Lehrer*in sollte den Spaß an der achtsamen Bewegung, an ersten Meditationen und Achtsamkeitsübungen vermitteln. Damit die Yogamatte als ein wunderbarer Ort voll des inneren Friedens kennen gelernt werden kann und die Liebe zum Yoga auch über die Kindheit hinaus hält.
Meine Kollegin Sandra Walkenhorst und ich haben in unserer Instagram-Live-Reihe „let’s talk about … Kinderyoga“ kürzlich über Kriterien für einen guten Kinderyogalehrenden gesprochen.