Hatha Yoga praktisch – Eine besondere Kinderyoga-Weiterbildung in Heidelberg
„Warum übe ich Yoga mit Kindern?“ – „Was ist mein Ziel beim Unterrichten von Kinderyoga?“ – Es sind wesentliche Fragen, die wir Kinderyogalehrer uns immer wieder stellen sollten. Und es sind Denkanstöße, die der Kinderyoga-Pionier Thomas Bannenberg uns gleich am ersten Tag der dreitägigen Weiterbildung „Hatha Yoga praktisch“ mit auf den Weg gab. „Ist mein Angebot dazu da, um Kinder ruhig zu stellen und einen – für die Erwachsenen – angenehmen Effekt zu erzielen? Oder steht bei mir das Miteinander im Vordergrund, in dem die Kids sich mit einbringen können und keine ihrer Handlungen als „störend“ empfunden werden?“
Ich bin mir sicher, alle der 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des „Hatha Yoga praktisch“-Seminars in Heidelberg verfolgen letzteren Weg! Vielen altbekannten Gesichtern aus allen Teilen Deutschlands (und Luxemburg), aber auch interessanten, bislang mir unbekannten Menschen durfte ich bei diesem Workshop begegnen. Und wie immer glich der Seminarraum einem Thinktank: Denn Kinderyoga ist vielfältig, wird in Schulen, Kitas, privaten Kursen, mit und ohne Eltern angeboten, darf sich Krabbelgruppen ebenso anpassen wie Teenagern. Und die Teilnehmer spiegeln dieses reiche Angebot in beeindruckender Weise wider.
Hatha Yoga praktisch – Gerade die Übergänge sind entscheidend
Thematisch stiegen wir in den praktischen Aufbau von Kinderyogastunden ein und lernten, dass gerade die transitions, also die Übergänge zwischen den einzelnen Elementen der Stunde (zwischen den Asanas, zwischen Asana-Praxis und Meditation), sehr wichtig für die kindliche Rezeption der Inhalte ist. Und Thomas Bannenberg bestärkte uns darin, dass auch die anfängliche – und manchmal ausufernde – Rederunde Yoga ist, denn: „Du bist die yogische Instanz für die Kinder“. Daher sollten wir sorgsam mit den uns nahe gebrachten, persönlichen Infos umgehen. Und wenn es sein muss und der Bedarf vorhanden ist, geht dann auch einmal die Hälfte der Zeit, die wir ursprünglich für die Asana-Praxis reserviert hatten, für die Gesprächsrunde drauf. Immer wieder heißt es: flexibel bleiben!
Am Ende des Workshops arbeiteten wir in Kleingruppen Stundenbilder für Kinder mit verschiedenen Bedürfnissen aus. So entstanden tolle Bausteine, die ganz sicher in die Praxis des ein oder anderen Teilnehmers mit einfließen werden. Und auch abseits des Seminars trafen wir uns am Abend und sammelten Ideen, tauschten uns kreativ aus und unterstützten uns bei offenen Fragen.
„Hatha Yoga praktisch“ war für mich das letzte von sechs Modulen auf dem Weg zur 240-Stunden-Zertifizierung nach der Kinderyoga-Akademie. Nun freue ich mich darauf, bei der sicher sehr interessanten Internationalen Kinderyoga-Konferenz im Februar 2017 in Heidelberg den ein oder anderen Kollegen wiedersehen zu können!