Merry detox Christmas! Warum Weniger Mehr ist.
Das Jahr geht seinem Ende zu. Und wir sind schon seit Herbst im gefühlten Weihnachtsmodus. Das heißt nicht etwa Herunterschalten, sondern Shoppen und Konsumieren. Egal ob auf dem x-ten Weihnachtsmarkt, im Supermarkt (Christmas ohne die passende Verkleidung fürs Haustier? Undenkbar!) oder im Internet – überall sollen wir schnell noch etwas billiger kaufen. Vor allem die Garderobe muss spätestens zum 24.12. einmal komplett neu arrangiert werden: Schließlich müssen wir ja auch an Sylvester denken. Paillettenfummel, Lurexpullis und Goldbrokat-Pants sorgen dafür, dass wir neben Omi auf dem Gelsenkirchener Barock-Sofa mindestens so sehr funkeln wie deren Goldzähne. Dass die Fummel aus billigen und umweltschädlichen Plastikstoffen hergestellt werden, ist ja eher zweitrangig, oder? Und wäre es nicht sinnvoller, zwischen all der Feierei und Knallerei einen klitzekleinen Moment still zu werden: Um noch einmal ganz achtsam die Momente zu beschauen, in denen uns das Leben 2014 etwas gelehrt, etwas geschenkt hat?
Dabei können wir uns entscheiden: Ob wir dem alljährlichen und immer schneller werdenden Wahn zum Opfer fallen – oder bewusst innehalten. Und Weihnachten als ein Fest der Liebe feiern. Ohne allzuviel Konsum. Mit Geschenken, die nachhaltig sind. In festlicher Kleidung ohne Polyester und Co. Mit vollem Herzen. So hat meine Tochter vor einigen Tagen eine Tasche voller Spielzeug und ausrangierter Kleidung gepackt. Diese haben wir – in Nachahmung des tollen Vereins Visions for Children – zum Flüchtlingslager in die Rhinstraße gebracht. Und uns sehr über das große „Danke“ gefreut.
Statt Geschenke-Massen schenken wir uns eine Woche Amsterdam – und tauschen mit einer holländischen Familie die Wohnungen. Das spart (nicht nur) Hotelkosten und bereichert uns mit dem Eintauchen in ein anderes Leben.
Mit ein wenig Detox zum Fest lässt sich sicher Mehr empfinden. Dankbarkeit, zum Beispiel. Für Gesundheit und Wohlstand. Oder auch eine klarere Sicht auf die Dinge, die uns wirklich am Herzen liegen.
Ich habe vor wenigen Wochen eine Detox-Entscheidung getroffen: Meinen langjährigen und sicheren Job bei MTV zu kündigen. Um 2015 verstärkt Kinderyoga geben zu können. Denn das Yogieren mit den kleinen und größeren Kindern birgt so viel an Spaß, Sinn und auch ein wenig Rock’n’Roll – dass ich meinem Bauchgefühl hier folgen muss. Zudem wächst Kinderyoga Berlin: Ich starte mit sechs Kursen ins Neue Jahr, Tendenz steigend. Ein Arbeitskreis ist gegründet, um sich mit dem Bereich Kinderyoga auch interdisziplinär zu befassen.
Frohe Weihnachten und ein klares 2015 Euch allen!