Olaf Hajek, „Little Gurus“
Mittlerweile gibt es – gottseidank – viele Kinderyoga-Bücher. Allein auf dem deutschen Markt findet sich reichlich Literatur, um spannende und entspannende Kinderyoga-Stunden zu gestalten. Eins sticht ob seiner Illustrationen und dank seiner großzügigen Maße heraus: Das Bilderbuch Little Gurus aus dem Bohem Verlag. Vor kurzem habe ich auf Kinderyoga Berlin bereits Das Müffelmonster Brüllala aus dem selben Verlag vorgestellt. Der Bohem Verlag hat seinen Fokus auf außergewöhnlichen Illustrationen – insofern verwundert es nicht, dass Olaf Hajek mit dem Schweizer Haus eine Heimstatt für sein Yoga-Entdeckungsbuch fand.
Bereits 2013 ist das Bilderbuch erschienen: Ohne Text und “nur” mit einem inspirierenden Geleitwort der Berliner Yoga-Lehrerin und Besitzerin von Spirit Yoga, Patricia Thielemann, versehen. Die doppelseitigen Bilder sind bildgewaltig und phantasieanregend – und eignen sich als wunderbare Anregungen für Stundenbilder im Kinderyoga.
Wie wir „Little Gurus“ im Kinderyogaunterricht praktisch verwenden können
Eine Möglichkeit, das Bilderbuch im Unterricht mit einzubeziehen ist, die Kinder aus der Vielzahl der dargestellten Yogaübungen ihren persönlichen Liebling auswählen zu lassen. Gemeinsam nehmen wir die Position ein. Natürlich können wir diese Asana einüben – gleichzeitig uns aber die Darstellung der Haltung genauer anschauen. Warum hat das Mädchen auf der ersten Doppelseite, das im Berg steht, wohl die Augen geschlossen? Was macht sie für einen Eindruck auf dich? Warum steht sie wohl auf einem Lotusblatt inmitten eines Flusses, wo man doch eigentlich gar keinen Halt finden könnte?
Natürlich kann Little Gurus auch zu Stundenbildern zum Thema Indien allgemeinherangezogen werden. Die bunten Bilder, die prächtig gezeichneten Blumen, wilde Tiere und farbenfrohen Kleider nehmen uns ganz zauberhaft mit auf eine Reise in dieses Land. Wie kommen wir dort hin? Welche Tiere wohnen hier? Wie leben die Menschen? Wovon ernähren sie sich? An was glauben sie?
Auch an die dargestellten Gottheiten wie Shiva oder Ganesha kann man die Kinder spielerisch heranführen. Warum hat Shiva soviele Hände (eigentlich sind es nur vier, im Buch aber sechs)? Wieso wird er mit einem Auge auf der Stirn dargestellt? Was ist ein drittes Auge? Wieso fließt aus seinem Kopf Wasser? (Der heilige Fluß Ganges entspringt aus Shivas Kopf.) Und was hat es mit dem Elefantenkopf von Ganesha auf sich? Und warum halten die Gottheiten ihre Hände immer so komisch? Auch hier kann der Blick weiter und über das Buch hinaus gehen…
Habt ihr all die Blumen im Buch bemerkt? Welches sind deine Lieblingsblumen? – Auf künstlerischer Ebene bietet Little Gurus viele Inspirationen. Vielleicht dürfen die Kinder im Anschluss an die Asana-Praxis “ihre” Lieblingsblume aus dem Bilderbuch nachzeichnen. Oder wir stellen Zentangle-Vorlagen bereit, die die Kids zu entspannender Musik ausmalen dürfen. Mittlerweile gibt es auch im Zentangle-Bereich einige Bücher für Kinder (eins werde ich demnächst vorstellen).