Essay über Yogahosen
Zwei Herzen schlagen in meiner Brust: das der Fashionbraut und das der Yoga-Liebenden. Das eine Herz guckt gern schön und ist oft in Berlin-Mitte unterwegs (Ja!), das andere ist diesen Zirkus längst leid und freut sich über jede Sekunde, wo es einfach in Meditation versinken und die Augen schließen kann.
Es soll Ladies in dieser Stadt geben, die den Kauf einer angesagten Yogapant mit dem Zustand der Erleuchtung gleichsetzen. Und spätestens in den schicken Yogashalas, äh Studios trifft man sie dann: Amazonen, megaschlank, super aussehend und gerade zurück vom Retrat. Keine Yoga-Zeitung ohne mindestens fünf Kauftipps zu neuen, fair gehandelten Bio-Pants im angesagten Stil. Und irgendwie liest man’s trotzdem wieder….
Wie erfrischend in punkto Modes sind dagegen meine immer häufigeren Besuche beim Iyengar-Yoga: Auch hier trifft man echte Yoga-Liebhaber. Nur tragen diese sträflich unvorteilhafte Shorts. Absichtlich. Und konzentrieren sich so vielleicht etwas besser aufs Wesentliche: Auf das präzise Ausführen der Asanas.
Was mich betrifft, mache ich am liebsten Yoga in meinen Lieblingsleggings von C. Neeon: Mit ihnen kann man prima auf dem Spielplatz rumhängen, entspannt ins Büro, spitzenmässig essen gehen, supertoll auf den Flohmarkt (im Winter gern doppelt gemoppelt) – aber eben auch toll an der persönlichen Asana-Praxis arbeiten.
Soweit, so gut. In zwei Wochen geht’s zum Familienurlaub nach Vancouver, Kanada. Meine ReisevorbereitungsOnlineRecherche hat übrigens ergeben, dass dort die kanadische Nummer 1 in Sachen schicker Yogahosen ihren Sitz haben soll. Ich werd da mal vorbeigehen. Natürlich nur zum Gucken, versteht sich…