Kleine Schlüssel und jede Menge Faszien – so war die Kinderyoga-Anatomie-Weiterbildung in Heidelberg
Zur bislang heißesten Zeit des Jahres drei Tage lang in einem Seminar-Raum büffeln – das hört sich nicht unbedingt nach Spaß an. Die Weiterbildung der Kinderyoga-Akademie zum Thema „Lebendige Anatomie“ fand in diesem Jahr in Heidelberg statt, und hier herrschten am vergangenen Wochenende nahezu tropische Temperaturen. Rund zehn Teilnehmer waren dazu an den Neckar gereist: aus Luxemburg, der Schweiz, sowie Maja und ich mit dem weitesten Weg aus Berlin. Und natürlich: Trotz Schwitzen und sechs Stunden Zugfahrt erlebten wir ein wahnsinnig lehrreiches Seminar.
Drei Tage lang steckten wir die Köpfe ins Anatomie-Lehrbuch, lernten alles über Gelenke und die Funktion des Schlüsselbeins (der kleine Schlüssel-Knochen in unserem Körper). Wir machten Übungen aus dem Yin Yoga, wo Faszien zurecht eine große Rolle spielen. Zwischendurch erforschten wir im Selbsttest die Wirksamkeit von verschiedenen Asanas: Wo genau wirkt diese Position? Und wie wirkt sie bei Kindern? Was kann ein Fünfjähriger noch nicht? Und die vielleicht wichtigste Frage: Inwiefern haben unsere ganz unterschiedlichen Skelettvariationen eine immense Auswirkung auf unsere Yogapraxis? Warum setzt unser Knochenaufbau unserem inneren „natural born yogi“-Drang (wir meinen hier das drastische Verbiegen beim Yoga-Posing) schlicht und ergreifend Grenzen? Hierzu zog Thomas das Knochen-Foto-Archiv von Yin Yoga-Vorreiter Paul Grilley heran. Und wir machten immer wieder Exkursionen zu den Anforderungen in den verschiedenen Sportarten und ihrer Unterschiede zum Yoga.
Abends dann bummelten wir in Grüppchen durch die lieblich-kleine Heidelberger Altstadt und entdeckten neben vielen vegetarischen Restaurants und dem imposanten Schloß auch eine zauberhafte Straßenkünstlerin.
Eine super nette Gruppe, ein Seminar mit so mancher „Aha“-Erkenntnis, eine hübsche Stadt und 1000 Eindrücke mehr – wir werden uns sicherlich bei Thomas Bannenbergs Kinderyoga-Akademie in Heidelberg wiedersehen.