Thomas Bannenberg, GU Verlag: „Yoga für Kinder“
Tagtäglich arbeiten wir Kinderyogalehrer mit Phantasie und Einfühlungsvermögen daran, Kinderyoga in die Welt hinauszutragen. Aber seien wir ehrlich: Auch wenn in Berlin Kinderyoga-AGs an der ein oder anderen Schule mittlerweile fast schon zum guten Ton gehören, wissen wir natürlich, das Kinderyoga sich in vielen Teilen der Republik noch nicht als regelmäßiges Freizeit-Angebot etabliert hat.
Einer, der genau weiß, wie exotisch sich das Lehren von Kinderyoga vor 20 Jahren angefühlt haben muss, ist Thomas Bannenberg. Seit 1989 bietet der gelernte Sozialpädagoge und Coach Aus- und Weiterbildungen im Bereich Kinderyoga an und hat auf diesem Gebiet einen schier unermesslichen Fundus an Erfahrungen zu bieten.
Dies ist einer der Gründe, warum ich mich vor drei Jahren für die Ausbildung bei Thomas Bannenberg entschied. Seitdem stehen wir regelmäßig in Kontakt. Was ich an Thomas‘ Art so schätze? Wissenschaftlich fundiert und doch praxisnah, weiß der Heidelberger es, Inhalte zu vermitteln, die auch nach den Ausbildungs-Modulen nachwirken.
Thomas Bannenberg hat gemeinsam mit Gräfe und Unzer das alltagstaugliche „Yoga für Kinder“ herausgegeben. Dieses ist in der Neuauflage nun auch mit begleitender DVD erhältlich. Logisch, das dieser Ratgeber schnell zum Klassiker avancierte, denn „Yoga für Kinder“ ist für yogainteressierte Eltern wie für neugierige Schulkinder gleichsam wertvoll. Dank der direkten Ansprache bei der einzelnen Yogasequenzen und der genauen, in warmen Farben gehaltenen Fotos (ganz ohne Niedlichkeitsfaktor) können Kinder hier gleich loslegen. Das Motto ist „Du weißt am besten, was du jetzt gerade brauchst“ – und so sind die dargebotenen Sequenzen mal lang, mal kürzer, mal auf der DVD weitergeführt und mal nur im Video festgehalten. Thomas Bannenberg vertraut darauf, dass ein Kind sich intuitiv das für ihn Passende aus dem breitgefächerten Angebot schon herauspickt. Gut so!
Der Praxis-Test von „Yoga für Kinder“
Für den Praxis-Test von „Yoga für Kinder“ wählte ich eine energetisierende Reihe von der beigefügten DVD. Die von mir unterrichteten Yogakinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren genossen vor allem die Selbstmassage, den zappeligen Lachkäfer und die ihnen bis dahin unbekannte Delfin-Variante im Liegen. Letztere sorgt trotz der vermeintlich entspannten Position durch die Dehnung der Fersen für einen Frische-Kick. Am Ende der Asana-Reihe fühlten sich nach Rückfrage die meisten der Kinder wach und erholt.
Es lohnt sich also immer mal wieder, auch als erfahrener Kinderyogalehrer in diesen Klassiker hineinzuschauen. Denn abseits von bunten Stundenbildern konzentriert sich dieses Buch unaufgeregt und sachlich auf das Wesentliche: Eben das Vermitteln von Yoga-Positionen mittels klar verständlicher Worte. Danke, Thomas!
Der Verlag GU hat mir das Buch „Yoga für Kinder“ für diese Rezension freundlicherweise zur Verfügung gestellt.