International Girls Day. Helfen, aber wie?
Internationale Gedenktage gibt es zuhauf und wir könnten jeden Tag einen neuen, eher unrelevanten Tag feiern: Mal ist es der Tag des Kaffees, dann wieder der Strumpfhose – nicht zu vergessen der Weltbiertag.
Doch heute ist der 11. Oktober und dieser gilt weltweit als International Girls Day. Ein Tag also, in dem wir uns erinnern sollen, das Mädchen und junge Frauen nicht gleichberechtigt sind. Allein in Bolivien arbeiten rund 850.000 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten, anstatt zur Schule zur gehen. Das ist fast jedes dritte Kind. Weltweit sind es unvorstellbare 265 Millionen Kinder, die zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten.
Auf der Website von terredeshommes sind katastrophale Fakten der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) zu lesen:
„168 Millionen dieser Kinder benennt die IAO als Kinderarbeiter, das heißt diese Kinder arbeiten regelmäßig mehrere Stunden am Tag. Unter ihnen sind 85 Millionen Mädchen und Jungen in gefährlicher Arbeit: Sie arbeiten an gefährlichen Orten wie Steinbrüchen oder kommerziellen Plantagen, sie leisten Nachtarbeit, haben viel zu lange Arbeitszeiten oder werden wie Sklaven gehalten.“

Durch die Ernennung von Malala Yousafzai als Trägerin des diesjährigen Friedensnobelpreises erhält das Thema Kinderrechte nicht nur am Internationalen Mädchen-Tag das notwendige Gehör. Die 17-Jährige kämpft für die Rechte von Kindern und besonders Mädchen, die in den islamisch regierten Ländern am Schulbesuch behindert und unterdrückt werden – und das unter Einsatz ihres Lebens.
Was kann man tun, um das Leiden wenigstens ein bisschen zu verringern? Können wir hier in Deutschland verhindern, dass Kinder in Bangladesh Billigkleider nähen oder in Pakistan auf Müllhalden arbeiten? Und stattdessen die Schule besuchen können? Dies ist ein schwieriges Thema. Natürlich kaufen wir alle schon nachhaltig (jedenfalls meistens) und machen mittlerweile (meistens) einen Bogen um die großen Konzerne mit den kleinen Klamottenpreisen. Falls noch nicht: Bitte kurz mal bei sklaverei-in-mode.de vorbeischauen.
Sinnvoll erscheint auch eine Unterstützung von NGOs wie die Johanniter, Terre des Hommes, die Kindernothilfe oder World Vision. Kinderpatenschaften können sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen übernommen werden. So hat der Fotoservice Pixum beispielsweise im Rahmen ihrer Initiative „Sonne im Herzen“ die Patenschaft eines kleinen Mädchens aus Bolivien über die Organisation „World Vision“ übernommen. Der Autokonzern Skoda unterstützt die Kindernothilfe mit Geld- und Sachspenden.
Kinderarmut gibt es aber natürlich auch vor der eigenen Haustür. Und wer schon einmal einige Stunden bei der Bahnhofsmission am Berliner Bahnhof Zoo verbracht hat und sich mit den dortigen Helfern unterhält, wird handeln wollen.
Super ist es, wenn Kinder hierzulande in dem Bewusstsein aufwachsen, das nicht jedes Kind auf der Welt die Privilegien wie Schulbesuch, Essen und Dach über dem Kopf genießt. Und die Patenschaft eines Mädchens aus Indien kann auch die eigenen Kinder bereichern und sensibilisieren.
Wie helft Ihr? Schreibt in das Kommentarfeld, ob und wie sinnvolle Hilfe aussehen kann.